Verlust

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Marion Lucka: Ölgemälde “Verlust” 70 x 100 cm (2013)

Am 16. April findet die 16. Selber Kunstnacht statt. Meine Ausstellung befindet sich im Modewerk im Factory in und ist von 17 bis 23 Uhr zu besichtigen. Mein Thema lautet dieses mal: “Düsteres, weil die Welt nicht immer rosig ist”. Letztes Jahr hatte ich dort träumende Frauen ausgestellt. Jetzt schaut es mal wieder nicht so heiter aus. Alles ist im Wechsel und im Grunde kann man machen was man will, es wird nie jedem passen. Jeder fühlt sich zu verschiedenen Zeiten von unterschiedlichen Dingen angesprochen, deswegen habe ich mir das Thema aus einer Stimmung heraus gegeben. Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass man nicht immer lachen kann. Manchmal muss man halt sehr über alles nachdenken und das Schöne kann dann auch mal auf der Strecke bleiben. Deswegen bleiben die bunten Frauen und Blumen vom letzten Jahr zu Hause. Düster bedeutet aber nicht, dass alles schwarz und mausgrau ist. Es gibt auch Helles, Blaues und Rotes, welches dunkel erscheinen kann. Für mich kann ein knalliger Auerochse auf der Alm auch gruselig wirken, oder Leute die in eine Bratwurst beißen, das fünfte Bier in der Hand mit Zigarette, Dauergrinsen im Gesicht und danach noch einen blutrünstigen Film anschauen. Was ist denn so schlimm, wenn auf einem Bild mal ein Bluttropfen erscheint? Das ist doch Pipifax im Gegensatz zu dem, was sonst so passiert, zum Beispiel auf der Welt! Oder Totenschädel! Die meisten haben doch mindestens einen im Garten vergraben… Bei dem Ölbild “Verlust”von 2013 kamen mir Gedanken über jegliche Art von “etwas verlieren” in den Kopf, wie etwa das Fehlen  der Vergangenheit, von Zuwendung, Nähe, Freude, Verständnis, aber das gleichzeitige Dasein von Disharmonie und Verirrung von vielen Gedanken und Taten, die sich irgentwann auflösen und trotzdem nachwirken. Bis Mitte 2013 gab es das Jahr der unschönen Begegnungen und Vorkommnisse. Aber jede Prüfung bringt einen weiter, auch wenn es hier so erscheint, dass man sie nicht bestanden hat. Vielleicht geht es jetzt denen schlechter, die damals gegenüber auf der besseren Seite  saßen. Die Zeit heilt leider keine Wunden, sondern legt nur Zeit darüber, und ab und zu gibt duchlässige Zeitlöcher…

 

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