Der Mai sollte immer schön sein. Im Mai kann ja gar nichts Schlimmes passieren und wenn, dann war es Zufall oder es wird einfach übersehen. Weil der Mai so schön grün ist, alles blüht, jeder mag jeden, die Vögel zwitschern… Leider kann es sein, dass man auch zu dieser Zeit das Grübeln nicht lassen kann und man eine gewisse Disharmonie spürt, Innen und Außen, dass man ab und zu, trotz der Blümendüfte, kaum noch summende Insekten hört. Ist es dann unnatürlich, wenn man ein wenig Angst bekommt? Das ungute Gefühl ist einfach da. Wenn nicht, dann gehört man zu den Superpositiven oder den Ignoranten. Natürlich ist es toll, wenn man die positive Schwingung, egal was passiert, durchhalten kann. Natürlicher Instinkt ist leider in der heutigen Zeit überflüssig geworden, stört sogar, weil Angsthasen unerwünscht sind und am liebsten betäubt werden, damit alles seinen Lauf nehmen kann. Es gibt kein Leben ohne Angst. Meistens warnt sie. Man sollte hören, was sie zu sagen hat, die Angst. Das Bild “Tag im Mai” enstand 1993. Es war also ein Gefühl im Mai, was untypisch erscheint, weil das Grün fehlt, oder weil die verdrehte weibliche Person in einer etwas ungemütlichen Situation gezeigt wird, eine Situation, die sehr schmerzt, aber überlebt werden kann. Insofern kann man sie auch als positiv einordnen, wenn das auch unverständlich erscheint. Sie konnte sogar ihren Körper für einen Bruchteil von Sekunden verlassen und das erlebte sie als heilsam.