Machmal frage ich mich, warum soviele entfremdende gruselige Dinge passieren. Es sind sicherlich Prüfungen, die man durchleben muss. Tot kann man das nicht. Ich wollte den Kreislauf der unbekannten und vergessenen Großmütter durchbrechen. Deswegen heißt es „Weiterleben“ und gespannt sein, was passiert. Doch, welchen Sinn ergibt es? Ich konnte noch keinen erkennen. Man hat schon ansatzweise erlebt, wie sich Ausgrenzung anfühlt. Das war mit unter brutal gewesen, macht aber nichts, nur zerrüttender. Die Doppelgroßmütter haben alles gesät. Keiner kannte sie , sie meinten es nicht böse, waren Opfer ihrer Zeit, wie jeder, die Vorurteile bleiben .Keiner weiß, was andere denken, kein Vertrauen. Jetzt kommen die Auswirkungen. Die drei Abschiede haben stattgefunden, schmerzlich, kaum auszuhalten. Sicherlich kommen noch noch mehr. Alles erinnert mich an ruhige Zeiten, selbst die Rinde einer Birke, Wasserläufer in der Luft und ein paar Schmetterlinge, die an der selben Stelle auftauchen, wie damals. Immer derselbe Weg, die selben Bäume, bedrückende Gedanken, immer wieder. Die grüne Farbe wandelt sich in Rot. Das Grün brachte ein bisschen Heilung. Es ist nur ein Gefühl, wie alles Gefühl ist, völlig überflüssig fürs Überleben. Gefühle behindern jahrelang, täuschen, sehen nicht die Lügen. Die verschollenen Großmütter leben wieder, so wie ich tot sein werde, haben die selben Gefühlesebenen durchlebt, bis sie fertig waren mit der Lebensübung und woanders aufgetaucht sind. Leider ost alles stumm, Dinge wurden nicht erklärt, auch nicht ausgesprochen. Es liegt im Dunkeln, schreien und loslassen. Das ist es.
Foto: Beim Malen “ Doppelgroßmutter“75 x 115 cm (13. April 2025)

